Projekt Ironman 2017 – Oder: Was macht ein Coach eigentlich in seiner Freizeit?

Einen Ironman finishen… Dieser Gedanke hat für mich schon seit Längerem etwas sehr Verlockendes, aber auch gleichzeitig etwas recht Ehrfürchtiges. Ironman, das bedeutet 3,86 Kilometer schwimmen, 180,3 Kilometer Rad fahren und 42,195 Kilometer laufen. Das alles am Stück natürlich! Eine solche sportliche Leistung erreicht man nur mit Disziplin, mentaler und körperlicher Fitness sowie einer großen Portion Motivation. Ganz nach Edmund Hillary, der einst sagte „Es ist nicht der Berg, den wir bezwingen – wir bezwingen uns selbst.“ Ein Zurück gibt es nun nicht mehr für mich: Ich habe eine Startnummer für den Ironman in Barcelona am 1. Oktober 2017!

Sport war für mich schon immer ein bedeutender Ausgleich zum Arbeitsalltag. In jeder freien Minute war ich draußen, im Schwimmbad oder auf dem Fahrrad. Im Mai 2015 habe ich an meinem ersten Triathlon teilgenommen: Eine Ironman Halbdistanz, also 1,9 Kilometer schwimmen, 90 Kilometer Rad fahren, 21 Kilometer laufen. Gereizt hatte mich diese Idee schon seit einigen Jahren. Sowohl die Vorbereitung als auch der Wettkampf an sich waren lang, haben aber auch erstaunlich gut geklappt. Ich war beim Training nahezu durchgehend hochmotiviert, und der anschließende Erfolg, die Halbdistanz tatsächlich zu Ende gebracht zu haben, hat meinen Antrieb natürlich gleich nochmals verstärkt. Die Vision, auch einen „richtigen“ Ironman zu absolvieren, wurde danach immer stärker.

Einen Ironman… Warum tut man sich das an?

Über ein Jahr später stand das Datum dann endlich fest: Am 1. Oktober 2017 werde ich die Herausforderung Ironman angehen. Oft fragen mich Freunde und Bekannte, warum ich mir das eigentlich antue: Neben einem anspruchsvollen Job jeden Tag zu trainieren, teilweise sogar mehrmals täglich. Meinen Urlaub mit dem Besuch von Trainingslagern zu verbinden. Auf die Ernährung und genügend Schlaf zu achten, ja eigentlich das ganze Leben anders auszurichten. Warum ich das mache ist eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist.

Mir geht es weniger um den Wettkampf mit anderen. Vielmehr möchte ich für mich neue Wege gehen. Es ist wie eine Reise zum eigenen Kern. Eine Erfahrung, eine sehr persönliche Geschichte. Diese Geschichte handelt von Entspannung vom Alltag, von innerer Freiheit und auch von neuen Wegen. Zusätzlich faszinieren mich die Planung und Koordination des Trainings, denn die Integration in den Alltag muss durchdacht sein. Alles unter einen Hut zu bekommen, und das trotz Zeitknappheit, ist eine echte Herausforderung. Über Zeitknapptheit rede ich schon gar nicht mehr, sie ist ohnehin allgegenwärtig. Von diesen Herausforderungen möchte ich mich nicht abschrecken lassen – ich schaue lieber auf das Ziel. Dieses Ziel zu erreichen ist für mich weit mehr als nur schwimmen, Rad fahren und laufen.

Gemachte Erfahrungen sind mächtige Verbündete

Wichtig ist mir jetzt, die Motivation hochzuhalten. Gemachte Erfahrungen können im Hinblick auf die Motivation mächtige Verbündete sein, ob in Form innerer Bilder, Filme, Stimmen oder Geräusche. Solche „Ressourcen“ unterstützen bei der Zielerreichung ungemein. Sie lassen sich vor dem inneren Auge herholen und machen die damit verbundenen positiven Gefühle aufs Neue erlebbar. Ich werde mich zum Beispiel immer an das Finish meines ersten Halbdistanz-Triathlons erinnern. Aufgrund logistischer Schwierigkeiten waren die letzten zwei Tage vor dem Start alles andere als Erholung. Im Ziel war das alles vergessen und die Freude hinter der Ziellinie in den Armen meiner Frau ist ein wichtiger Anker für mich geworden. Dieses Bild wird mich durch das bevorstehende Training begleiten und mir im richtigen Moment den passenden Schub an Energie und Motivation geben, da bin ich sicher! Denn eines ist klar: Egal, ob man einer sportlichen Herausforderung oder einem anderen Ziel entgegentritt, den inneren Schweinehund zu überwinden und fest an sich zu glauben ist die wichtigste Basis.

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