Gehen Sie offen auf Menschen zu – oder eher zum Lachen in den Keller? Sehen Sie Kritiker als Freunde, die Sie weiterbringen – oder als Feinde, die Ihnen schlaflose Nächte bereiten? Jeder von uns hat seine ganz eigene Persönlichkeit. Big Five nennt sich ein Modell, das anhand von Charakter-Kategorien unser Wesen erfassbar und begreiflich macht – und auch aufzeigt, an welchen Punkten wir arbeiten können, wenn wir uns in eine bestimmte Richtung entwickeln wollen.
Was nun sind die fünf Elemente, die unsere „Welt im Innersten zusammenhält“? Extraversion, Neurotizismus, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit heißen sie – und im Folgenden erkläre ich Ihnen:
- Was das Persönlichkeitsmodell der Big Five beinhaltet
- Wie Sie die Big Five für die eigene Weiterentwicklung nutzen können
- In welchem Zusammenhang die Big Five in meiner Arbeit zur Persönlichkeitsentwicklung Anwendung finden
In meiner Tätigkeit als Coach arbeite ich – neben dem MBTI-Persönlichkeitstest [Link: https://coaching-scholten.de/blog/mbti/] – ergänzend mit dem Big Five-Modell. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um das wissenschaftlich am besten abgesicherte Modell, das auch in der psychologischen Forschung die größte Anerkennung genießt.
Entwicklung und Hintergrund
Sanguiniker, Phlegmatiker, Melancholiker und Choleriker – diese Charaktertypen kennen Sie vielleicht: Angefangen mit der Temperamentenlehre in der Antike versuchen wir, die Persönlichkeit von Menschen zu erfassen, zu kategorisieren und zu beschreiben. Eine große Aufgabe, denn die menschliche Persönlichkeit ist ein komplexes Konstrukt. Entsprechend lang ist die Tradition ihrer Erforschung. Die Fülle an Eigenschaften, Merkmalen, Verhaltensweisen eines Menschen ist sehr vielfältig und noch dazu abhängig von der individuellen Lebenssituation. Dennoch lassen sich mit dem Modell der Big Five die Grundeigenschaften einer Persönlichkeit bestimmen.
Du bist, wie du sprichst
Ähnlich den Metaprogrammen im NLP [Link: https://coaching-scholten.de/blog/metaprogramme/] basieren auch die Big Five auf der Spiegelung unserer Eigenarten in der Sprache, um Unterschiede in der Persönlichkeit zu bestimmen. Für die Big Five wurde die Verwendung von Eigenschaftswörtern untersucht, um gleiche Persönlichkeitsmerkmale zu identifizieren. In zahlreichen Studien verdichtete sich das Ergebnis auf fünf Merkmale, daher der Name des Modells.
Big Five: Lewis Goldberg und die Merkmale der Persönlichkeit
Die Big Five gehen zurück auf die Arbeiten des Psychologen Lewis Goldberg in den 80er Jahren. Einzelaspekte dieses Modells wurden bereits deutlich früher beschrieben. Die auch als Fünf-Faktoren-Modell bezeichneten Persönlichkeitsmerkmale dieses Modells kurz erklärt:
- Extraversion – beschreibt die Richtung unserer Aufmerksamkeit im Umgang mit anderen
- Neurotizismus – beschreibt die Empfindsamkeit im Umgang mit negativen Einflüssen
- Offenheit – beschreibt das Bedürfnis und Interesse für Neues
- Verträglichkeit – beschreibt den Umgang mit anderen und die Sensibilität für andere
- Gewissenhaftigkeit – beschreibt das Ausmaß von Selbstkontrolle und Zielstrebigkeit
Diese fünf Merkmale sind die Grundzüge einer Persönlichkeit. Auf einer Achse mit zwei Polen als Extrempositionen und verschiedenen Untermerkmalen helfen sie, die Ausprägungen einer Persönlichkeit zu beschreiben. Die individuelle Einordnung auf den Achsen und die Kombination ergeben ein einmaliges Profil. Die Pole in ihrer Extremposition sind dabei lediglich ein Hilfsmittel zur Beschreibung und Einordnung.
Anwendungsmöglichkeiten – lernen Sie sich kennen
Es gibt mittlerweile zahlreiche kostenlose und kostenpflichte Fragebögen bzw. Instrumente zur Erhebung der Big Five. Für eine ernsthafte Betrachtung empfehle ich die Verwendung eines Instruments, das neben den Hauptachsen auch die Einzelaspekte, sog. Facetten, erfasst und zu differenzieren hilft. Die Analyse eines solchen Fragebogens ermöglicht unter anderem, sich selbst besser kennenzulernen und dadurch die eigene Persönlichkeit zielgerichtet zu entfalten.
Wir können unsere Persönlichkeit bis ins hohe Alter weitentwickeln. Es ist also nie zu spät, um sich mit sich selbst zu beschäftigen. Reflektieren Sie zum Beispiel mit Menschen in der eigenen Umgebung, wie ausgeprägt die verschiedenen Big Fives bei Ihnen sind und wie sich das in Ihrem Verhalten zeigt. Im nächsten Schritt geht es darum zu untersuchen, welche Verhaltensweisen in welcher Situation förderlich sind und in welchen nicht. Auf dieser Grundlage lassen sich neue Denk- und Verhaltensmuster entwickeln.
Erkennen und entwickeln Sie Ihre Persönlichkeit
Verschiedenen Situationen und die Interaktion mit Menschen im Alltag wie im Beruf fordert uns täglich heraus. Es liegt an uns, wie geschickt und souverän wir mit ihnen umgehen. Big Five ist eine methodische Basis, die positiven Potenziale Ihrer Persönlichkeit zu entfalten. Gerne unterstütze ich Sie dabei. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir.
09123 – 1831695 oder info@coaching-scholten.de
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