Kreativität – Schlüsselkompetenz für die Karriere?

Karriere und Kreativität – der Gleichklang der Begriffe war noch nie so bedeutend wie heute. Wer Karriere machen will, von dem wird Kreativität erwartet. Man muss nicht malen können wie Michelangelo, doch mit dem Kopf können, was der Künstler mit dem Pinsel konnte: In der Berufswelt unserer Zeit ist Kreativität gefragt, denn die Profile, Projekte und Aufgaben sind komplex und anspruchsvoll geworden.

Die Topografie unserer Arbeitswelt ist überaus dynamisch – man denke an die Digitalisierung – und verlangt danach, sich beständig neue Wissensgebiete zu erschließen und neu Gelerntes umzusetzen. Erforderlich sind darüber hinaus insbesondere Kompetenzen wie Selbstorganisation, -management und Eigenverantwortung sowie unternehmerisches Denken im Sinne der eigenen Aufgaben. Kurz: Überall gibt es Herausforderungen und Probleme zu lösen – und dazu braucht es einen neuen, kreativen Approach.

„Houston, wir haben ein Problem.“

Routinierte Abläufe, feste Prozesse sind toll – solange nichts Unvorhergesehenes passiert und alles nach „Schema F“ zu bewältigen ist. Problematisch wird es, wenn es anders kommt als gedacht. Und mal ehrlich: Wer im Beruf ist, erlebt das täglich – und manchmal im Minutentakt. Gibt es eine unerwartete Herausforderung, braucht es eine neue Strategie. Da geht es nicht ohne Kreativität.

Kreativität wird zum Lösen von Problemen gebraucht und zeigt sich in verschiedenen Zusammenhängen. In den Künsten, im Sport, im Tanz, aber eben auch in alltäglicheren Dingen wie Beruf und auch zwischenmenschlichen Beziehungen.

Umgangssprachlich wird Kreativität häufig mit künstlerischem Einfallsreichtum gleichgesetzt. Jeder kann jedoch kreative Einfälle und Ideen gebrauchen, egal ob bei der künstlerischen Gestaltung, Alltagshandlungen oder im Berufsleben. Gerade hier wird die Anpassung von Routinen, Fähigkeiten und des Wissens immer dynamischer. Insbesondere bei Aufgaben und Projekten, die Neues hervorbringen sollen, ist Kreativität gefragter denn je. Zum Beispiel im Innovationsmanagement, in der Produktentwicklung, beim betrieblichen Vorschlagswesen, bei kontinuierlichen Verbesserungsprozessen, der Strategie- und Visionsentwicklung oder auch beim Prozessdesign.

All diese Themen erfordern zunehmend Kreativität, um zukunftsfähig zu bleiben. Diese Anforderung ist zwar per se nicht neu. Im Unterschied zu früher häufen sich jedoch Situationen, in denen die Ziele zunächst noch unscharf sind oder die Ereignisse nur begrenzt planbar sind. Die Folge: eine größere Unsicherheit über zukünftige Ereignisse bzw. die Zunahme von individuellen Lösungsansätzen.

Denken in Alternativen und Chancen

Ob in der Kunst, im Sport oder im Beruf: Kreativ zu sein bedeutet, eine andere Perspektive zu wählen, ungewohnte Zusammenhänge oder Verknüpfungen herzustellen, eine ungewöhnliche Form der Darstellung zu wählen oder etwas Neues zu entwickeln. Stets geht es dabei um die schöpferische Seite in uns. Insofern ist Kreativität die schöpferische Kraft in uns selbst zur Lösung von Problemen.

Führungskräfte und Mitarbeiter sind gleichermaßen Träger der Kreativität

Kreativität ist auch eine Führungskompetenz. Die Anzahl der Situationen, in denen es anders kommt als geplant, nimmt im Führungsalltag zu. Kreativität ist somit eine Kernkompetenz von Führungskräften, um auf unerwartete Ereignisse reagieren zu können. Und wer als Führungskraft kreativ denkt und handelt, gibt auch seinem Mitarbeiterstamm Raum für Ideen.

Gehören Sie zum Kreis der Führungskräfte, sollten Sie die Haltung des unterstützenden Vorgesetzten einnehmen. Es empfiehlt sich ein weniger autoritärer Führungsstil. Statt eine Anweisung zu geben, formulieren Sie besser eine motivierende Herausforderung. Auch hilft es, Ihre Fähigkeit zum kreativen Lösen von Aufgaben und Problemen zu zeigen und vorzuleben. Wichtigste Voraussetzung für die Arbeit mit Teams: Ihre Mitarbeiter müssen das Gefühl haben, dass ihre Meinung erwünscht ist und sorgenfrei geäußert werden kann.

Was kann man alles mit einem Streichholz machen?

Sie denken jetzt vielleicht, was diese Frage soll. Sie umschreibt einen Teil des kreativen Prozesses als kognitiven Verarbeitungsprozess. Die Mischung aus konvergentem und divergentem Denken ist die Grundlage für Kreativität. Konvergentes Denken bedeutet, die Gedanken zu ordnen, zu priorisieren, Schlussfolgerungen zu ziehen. Divergentes Denken bezeichnet einen Denkstil, der in unterschiedliche Richtungen verzweigt. Die Frage mit dem Streichholz diente genau diesem Zweck.

Kreativität beginnt beim Umfeld

Nicht in jedem Umfeld und in jeder Funktion ist Kreativität hilfreich und auch gerne gesehen. Für kreative Prozesse müssen gute Bedingungen im Umfeld vorhanden sein. Dies beginnt mit einer Kultur für Fehler und des Lernens, führt über Entscheidungsfreiheit sowie Bestärkung und wird durch eine stimulierende Atmosphäre für neue Gedanken abgerundet. Auch der Faktor Zeit muss im ausreichenden Umfang vorhanden sein. In Feuerwehraktionen, z.B. weil ein Lieferant verspätet liefert, fehlt womöglich genau die Komponente Zeit und man greift vielleicht doch lieber auf Routineprozesse zurück.

Kreatives Potenzial kann gefördert werden

Kreativität ist erlernbar, auch wenn nicht jeder die gleiche Präferenz für kreative Prozesse hat. Der MBTI-Persönlichkeitstest liefert eine Systematik, um die eigenen Denkmuster zu erkunden. Zu den wichtigsten Merkmalen einer kreativen Persönlichkeit gehört: Vielseitige Interessen, Offenheit für neue Erfahrungen, Unabhängigkeit, Flexibilität, Risikobereitschaft, Nonkonformismus, eine hohe Motivation für ein spezielles Gebiet, hoher Anspruch an die Lösung, Selbstdisziplin beim Schaffen, Umgang mit Kritik sowie das bereits oben erwähnte divergente Denken. Gerade der Nonkonformismus, also das „Nicht-angepasst-sein“, stellt den ein oder anderen in hierarchisch orientierten Strukturen vor Herausforderungen. Denn kreatives Denken ist seinem Wesen nach auch ein Denken, das mitunter alles in Frage stellt – und somit das Gegenteil von nicht hinterfragtem Gehorsam. Ein pointiertes Beispiel liefert der bekannte Witz: „Ein Professor legt bei einer interdisziplinären Vorlesung vor Studenten ein Telefonbuch auf den Tisch – mit den Worten: ‚Das lernen Sie auswendig!‘ Unter den Studenten fragt der angehende Jurist: ‚Bis wann?‘, der Philosoph: ‚Warum?‘

Eine Prise Methodik oder: die passende Vorgehensweise

Eine kreativitätsfördernde Umgebung, das ausreichende Maß an Wissen, Persönlichkeitsmerkmale, Motivation und intellektuelle Prozesse bilden die Grundlage für Kreativität. Darüber hinaus existiert eine Vielzahl an Denkwerkzeugen, die helfen, Ideen zu generieren oder Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln. In diesem Blog habe ich bereits einzelne Methoden vorgestellt, zum Beispiel im Blog-Beitrag zum Thema Clustern von Gedanken (Link). Weitere Methoden sind zum Beispiel das Mind Mapping, die Walt Disney-Methode oder auch Design Thinking. Je nach Anwendungsfall und Herangehensweise lassen sich diese Werkzeuge unterschiedlich kategorisieren. Doch dazu mehr in einem anderen Blog-Beitrag.

Jeder Mensch ist kreativ!

Abschließend kann festgehalten werden: Jeder Mensch ist kreativ! Wir drücken dies nur verschieden aus oder benötigen unterschiedliche Rahmenbedingungen, um unserer Kreativität Ausdruck verleihen zu können. Idee.

Entdecken Sie Ihr kreatives Potenzial – ich begleite Sie

Sie sind neugierig geworden? Spielt Kreativität in Ihrem Leben oder in Ihrem Unternehmen eine Rolle? Möchten Sie mehr über Kreativitätsmethoden erfahren, um Ihre Karriere neue Impulse zu geben? Benötigen Sie ein Trainingsprogramm für die Entwicklung Ihrer Kreativität? Schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an. Gerne unterstütze ich Sie.

ms@coaching-scholten.de

09123 / 1831695

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