Müßiggang

Müßiggang – Einfach mal vom Gas gehen? (Teil 2 von 2)

In diesem Artikel lesen Sie:

  • warum Müßiggang kreative Prozesse in Gang setzt
  • was Achtsamkeit mit Müßiggang zu tun hat
  • warum Sie Auszeiten in Ihren Alltag integrieren sollten
    welche Texte über Müßiggang ebenfalls lesenswert sind

Bewegung aktiviert unsere Hirnfunktionen. Ich selbst baue gerne in regelmäßigen Abständen mein Arbeitszimmer um und genieße die neue Perspektive. Eine veränderte Position des Schreibtischs hat dabei zwei Effekte:

  • Das Umräumen sorgt für eine Mini-Auszeit. Die Gedanken sind mit etwas anderem beschäftigt.
  • Die veränderte Umgebung wirkt inspirierend, danach geht es mit frischer Energie weiter.

Dieser Effekt ist vergleichbar mit den biologischen Anpassungsprozessen bei einem Sportler während einer Phase der Regeneration. Diese ist ein wichtiges Element beim Formaufbau. Genauso wichtig wie das eigentliche Training. Erst beim Nichtstun erfolgen die Anpassungsprozesse im Körper, um für die nächste Belastung gestärkt und vorbereitet zu sein. Die Einstellung „Viel hilft viel“ hat schon manchem Sportler eine böse Überraschung beschert. Wenn der Muskelfaserriss erst mal da ist, ist es zu spät. Dann ist Zwangspause angesagt…

Müßiggang als Basis für Kreativität

Mehr noch, für den Geist ist die Auszeit eine wesentliche Voraussetzung für Kreativität. Entdeckungen sind häufig in Phasen des Nichtstuns entstanden. Newton saß unter einem Apfelbaum als ihn ein fallender Apfel auf die Idee des Gravitationsgesetzes brachte. Müßiggang ist also eine Chance für mehr Zeit für neue Erfahrungen, für kreatives Tun oder einfach nur für Zeit, Dinge zu tun, die man gerne tut. zum. Gleichzeitig ist Müßiggang Zeit für Gelassenheit, Geduld und die Reflektion über sich selbst.

Achtsamkeit kann Müßiggang fördern

Ein wenig aus der Mode gekommen sind Lexika. Was das mit Müßiggang zu tun hat? Ich persönlich bevorzuge gedruckte Bücher, um einfach nur durch das Blättern Anregungen zu sammeln und mich inspirieren zu lassen. Probieren Sie es aus und suchen Sie Ihre persönliche Quelle der Inspiration!

Hier kommt der sehr populäre Begriff der Achtsamkeit ins Spiel. Doch was ist Achtsamkeit eigentlich? Muss man dafür ein Yoga-Guru werden? Nein, es reicht schon, die täglichen Handlungsabläufe mit gesteigerter Aufmerksamkeit durchzuführen und sich ganz in eine Tätigkeit vertiefen zu können. Ziel ist, die dabei entstehenden sinnlichen Erfahrungen quasi voll auszuschöpfen.

„Müßiggehen verlangt ein starkes Selbstbewusstsein.“ (Robert Louis Balfour Stevenson)

Wie lange schaffen Sie es, ruhig zu bleiben und nicht an Ihre Aufgaben oder Verpflichtungen zu denken? Planen Sie in den nächsten 30 Tagen ein Zeitfenster von 15 bis 30 Minuten täglich als Ihre „freie Zeit“ ein:

  • Zeit, die nicht zweckgebunden ist
  • Zeit, die Ihre persönliche Zeit ist
  • Zeit, über die Sie alleine bestimmen

Weiterführende Texte

Zum Abschluss etwas zum Schmunzeln aus „Anleitung zum Müßiggang“, einem Buch von Tom Hodgkinson: „Der Schlaf ist ein mächtiger Verführer, daher die furchterregende Apparatur, die wir zu seiner Bekämpfung entwickelt haben. Ich meine die Weckeruhr. Großer Gott! Welches boshafte Genie hat diese beiden Feinde des Nichtstuns – Uhr und Wecken – zu einer Einheit zusammengefügt? … Ist es nicht absurd, dass wir unser mühsam verdientes Geld für ein Gerät ausgeben, das dazu dient, jeden Tag unseres Lebens so unerfreulich wie möglich beginnen zu lassen und in Wirklichkeit nur dem Arbeitgeber nutzt, dem wir unsere Zeit verkaufen?“

Lesenswert sind auch folgende Artikel:

Sie können Sich immer noch nicht mit dem Begriff des „Müßiggangs“ anfreunden? Unsere Zeit hat schon neue Begriffe parat, wie wäre es mit „chillen“?

Sie sind auf der Suche nach mehr Gelassenheit im Alltag? Ich unterstütze Sie gerne und gemeinsam entwickeln wir einen Auszeit-Plan.

Am 05.07.2017 erschien Teil 1 dieses Artikels. Darin haben Sie erfahren, warum wir verlernt haben, Müßiggang zu leben, warum Müßiggang teilweise mit negativen Assoziationen verbunden ist, was Müßiggang eigentlich ist und warum er für das Wohlbefinden des Menschen so wichtig ist.

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